Die Geschichte des landwirtschaftlichen Betriebs Maso Martis beginnt in den achtziger Jahren, als der Unternehmer Giuseppe Stelzer eine Investitionsmöglichkeit findet. Er verkauft eine Immobilie in Venetien und kauft 15 Hektar Land mit Wald und einem Bauernhaus auf dem Hügel östlich von Trient in Martignano. Der Ort befindet sich in 450 m Höhe am Fuße des Monte Calisio (auch Argentario genannt) und zeichnet sich durch kalkhaltige Böden aus, die reich an Skelett und rotem Trentino-Gestein sind, sowie durch eine hervorragende Sonneneinstrahlung, womit die idealen Voraussetzungen für den Weinanbau gegeben waren.
Von Anfang an widmeten sich die Eigentümer Antonio Stelzer und Roberta Giuriali fast ausschließlich der Herstellung von Spumante nach der Methode der traditionellen Flaschengärung, eine große Herausforderung in jenen Jahren, als diese Art von Trentiner Produkt noch nicht den Ruf für hohe Qualität erlangt hatte, den es heute mit der Marke Trentodoc hat. Ursprünglich war ein Teil der Trauben für die Lieferung an andere Weinproduzenten bestimmt, aber Jahr für Jahr stieg die Nachfrage auf dem Markt und damit auch die Notwendigkeit, die Produktion zu erhöhen, so dass das Unternehmen beschloss, die gesamten Trauben für die eigene Verarbeitung zu verwenden, was zu einer Gesamtproduktion von etwa 70.000 Flaschen Spumante Metodo Classico und Wein führte.
Der Weinkeller ist auf mehreren Etagen gebaut worden: Im erhöhten Teil, der der Weinbereitung gewidmet ist, befinden sich die pneumatische Presse, die Sortierbank, das Förderband, die Pumpen und Filter mit verschiedenen Nutzungseigenschaften sowie die Stahltanks mit unterschiedlichem Fassungsvermögen von insgesamt etwa 80.000 Litern. Auf derselben Etage befinden sich die Abfüllmaschine, eine kleine manuelle Degorgieranlage und ein kleines Labor. Auf der dem Vorplatz zugewandten Seite befindet sich ein unterirdischer Teil, in dem die Barriques und Flaschenkörbe untergebracht sind, während im oberirdischen, klimatisierten Teil die Gyropalette für die Remuage und Flaschenkörbe (die vor und nach der Remuage gebraucht werden) sowie die Etikettiermaschine untergebracht sind. Alle Räume des Weinguts sind mittlerweile belegt.
Seit der Ernte 2013, drei Jahre nach der Umstellung, hat das Unternehmen die Bio-Zertifizierung des ICEA für seinen Weinberg und seinen Weinkeller erhalten und beteiligt sich aktiv an dem Projekt, mit dem das Trentino zu einer Bio-Region gemacht werden soll. Die Gesundheit der Umwelt und des Weines, den sie an den Kunden verkaufen, sind eine Grundlage der Produktionsphilosophie des Unternehmens und ein Mehrwert für den Endkunden. Bis vor einigen Jahren produzierte das Unternehmen nur mit eigenen Trauben, aber um die steigende Nachfrage, vor allem nach Trentodoc-Produkten, zu befriedigen, kauft es derzeit einen Teil der verarbeiteten Trauben (5-10%) von kleinen, ebenfalls bio-zertifizierten Erzeugern aus der Umgebung, solange die Arbeiten zur Umstellung der Weinberge noch nicht abgeschlossen sind und der gesamte Ertrag des Weinbergs genutzt werden kann, um unseren Bedarf zu decken. Das Hauptziel ist es stets, ein Produkt von höchster Qualität anzubieten.
Die Entscheidung, die Produktion zu erhöhen, hatte natürlich auch kommerzielle Gründe, d.h. wir wollten der wachsenden Nachfrage nachkommen, aber gleichzeitig wollten wir auch Arbeit für die nächste Generation schaffen. Unsere Erstgeborene Alessandra arbeitet seit ihrem Studienabschluss in Public Relations und Business Communication 2015 mit uns und auch Maddalena arbeitet seit ihrem Schulabschluss mit uns.
Der Weintechniker Matteo Ferrari und der Agrotechniker Andrea Cristelloni sind fest bei uns angestellt, außerdem arbeiten einige Saisonarbeiter je nach Bedarf für uns.
Wir haben entscheiden, die Produktion von Spumante nach der klassischen Methode Trentodoc zu erhöhen, weil wir diese als unser Kerngeschäft betrachten und dafür die Weinproduktion zu reduzieren, die nicht unseren Hauptmarkt darstellt. Wir wollen neue Produkte kreieren und unser Angebot weiter diversifizieren.
Die Regeln für die Trentodoc-Produktion legen eine mehr oder weniger lange Verweildauer auf der Hefe fest (mindestens 15 Monate für einen Jahrgangswein und 36 Monate für einen Reservewein), wodurch große Räumlichkeiten für die Lagerung der Flaschen während des Gärungsprozesses erforderlich sind.
Um die Produktion schrittweise zu steigern, beschloss Antonio im Jahr 2015, ein Lagerhaus im Norden von Trient zu mieten. Für die Herstellung von Metodo Classico mit langer Lagerung auf der Hefe reicht der Platz auf dem Weingut nicht mehr aus.
Vor diesem Hintergrund entstand die Notwendigkeit, Räumlichkeiten für die Verarbeitung, die Produktion und die Lagerung neben dem Maso zu bauen, damit die gesamte Produktion an einem Ort erfolgt. Die Arbeiten hierfür begannen im Winter 2017.
Dank des Programms für ländliche Entwicklung 2014-2020 der Autonomen Provinz Trient und der Maßnahme 4.2. 1 „Beihilfen zugunsten von Investitionen für die Verarbeitung, Vermarktung und Entwicklung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen“, die zur Erreichung der Ziele des Schwerpunktbereichs 3A „Bessere Einbeziehung der Primärerzeuger in die Nahrungsmittelkette durch Qualitätsregelungen, die Absatzförderung auf lokalen Märkten, kurze Versorgungswege, Erzeugergemeinschaften und Branchenverbände“ beiträgt, konnte dieses große und wichtige Projekt realisiert werden, wodurch die Kosten für die Anmietung des Lagerraums und den Transport der Flaschen und der Arbeitsaufwand für die ständigen Fahrten zwischen dem landwirtschaftlichen Produktionsstandort und dem Lagerhaus eingespart werden konnten. Außerdem wirkt sich die starke Verringerung des Straßengüterverkehrs auch positiv auf die ökologische Nachhaltigkeit aus.
Durch die neuen Räume können wir darüber hinaus mit Hilfe von Drittbetrieben das Degorgieren mechanisch ausführen, was es uns ermöglicht die gesamte Produktionskette von der Lese bis zur Lieferung an den Handel selbst durchzuführen und außerdem geringere Kosten für Arbeitskräfte, die diese Arbeiten per Hand durchführen mussten, eine höhere Qualität des Endprodukts und ein optimales Personalmanagement mit sich bringt.
Zuschussfähige Ausgaben: 449.141,00 Euro
Genehmigter Zuschuss (40%) 179.656,40 Euro, davon 77.216,32 Euro aus dem ELER, 71.708,06 Euro Staatsanteil und 30.732,02 Euro von der Autonomen Provinz Trient
Für mehr Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten besuchen Sie die Website des Programms für ländliche Entwicklung auf www.psr.provincia.tn.it und der Europäischen Kommission zum ELER https://ec.europa.eu/agriculture/rural-development-2014-2020